Der große Faktencheck
Wie viel Leistung verliert eine verschmutzte PV-Anlage wirklich?
Datum
15.11.2025
Autor
Der Solarwart
Warum Verschmutzung ein echter Ertragskiller ist
Photovoltaikanlagen sind robust – aber nicht unverwundbar. Eine der häufigsten Ursachen für leise, schleichende Ertragsverluste ist Schmutz. Pollen, Industrieablagerungen, Landwirtschaftsstaub, Vogelkot und Moos setzen sich auf Modulen fest und blockieren das Licht. Das Ergebnis: weniger Solarstrom – und oft deutlich mehr, als viele denken.
Wie viel Ertrag geht dabei verloren?
Je nach Dachneigung und Standort sind folgende Werte typisch:
Verschmutzungsgrad | Ertragsverlust realistisch |
|---|---|
leicht | 2–4 % |
mittel | 5–10 % |
stark | 10–20 % |
lokale Verschattung (Vogelkot) | bis zu 60 % auf dem betroffenen Modul |
Besonders gefährlich: Hotspots. Wenn Teile eines Moduls stark verschmutzt sind, heizt sich die Stelle übermäßig auf – das verkürzt die Lebensdauer des Moduls.
Warum Reinigung heute wichtiger ist als früher
Moderne Module sind leistungsstärker → stärkerer Einfluss kleiner Verschmutzungen
Viele Dächer mit geringer Neigung (5–15°) → schlechte Selbstreinigung
Feinstaub & Pollen haben deutlich zugenommen
Bei Speichersystemen zählt jeder kWh, um maximale Autarkie zu erreichen
Wie oft sollte gereinigt werden?
Für Privathaushalte gilt:
👉 alle 2–3 Jahre kontrollieren, bei Bedarf reinigen
Für Anlagen nahe Feldern, Industrie oder Bäumen:
👉 jährlich prüfen
Professionelle Reinigung vs. selber machen
Selbst reinigen ist riskant:
Absturzgefahr
Modulbeschädigung durch falsches Equipment
Garantieverlust durch Kratzer
Kalkflecken durch Leitungswasser
Der Solarwart nutzt ausschließlich:
✔ entmineralisiertes Wasser - sogenanntes Osmosewasser
✔ teleskopierbare Softbürsten
✔ statische Sicherheitslösungen
✔ dokumentierte Fotoprotokolle
Fazit
Eine professionelle, schonende Reinigung lohnt sich fast immer – besonders bei Anlagen mit Speicher. Wer den Wert seiner Anlage schützen will, sollte Verschmutzungen nicht unterschätzen.



